Interview mit allen aktuellen Vertreter:innen des LokS Sprachrohrs und der LokS Sprecherstandorte
Das LokS Sprachrohr und die LokS Sprecherstandorte gehören zu den Kommunikationsorganen der LokS:
- Das LokS Sprachrohr fungiert als zentrale Anlaufstelle für die NUM-Koordinierungsstelle und weitere NUM-Stakeholder. Aktuell gewählte Vertreter:innen des LokS Sprachrohrs sind Volkmar von Arnim (LokS Göttingen), Janina Lange (LokS Oldenburg), Vera Schiewer (LokS Köln) und Sabrina Schmutz (LokS Freiburg) und Katrin Stübke (LokS Bochum).
- Die LokS Sprecherstandorte organisieren die Austauschformate der LokS und bieten so eine Plattform für regelmäßige Kommunikation und Vernetzung. Die aktuell gewählten Vertreter:innen der LokS Sprecherstandorte Bonn und Oldenburg sind Katja Kehl und Patrick Ottensmeyer (LokS Bonn) und Janina Lange und Jessica Monsees (LokS Oldenburg).
Was hat Euch jeweils zum NUM geführt?
Janina: Mich hat die Pandemie zum NUM gebracht. Ich bin Biologin und wollte eigentlich einen Postdoc in Kalifornien machen, aber wegen der Reisebeschränkungen musste ich kurzfristig umplanen. Da ich mich bereits vorher im Wissenschaftsmanagement und in der Wissenschaftskommunikation engagiert hatte, war das meine Chance herauszufinden, ob dies auch längerfristig eine Option für mich sein könnte – aus dem ursprünglich geplanten Übergang wurde dann meine neue Berufslaufbahn.
Jessica: Nach meiner Promotion hatte ich entschieden, dass ich nicht selbst als Forschende tätig sein wollte, aber das Wissenschaftsumfeld reizte mich weiterhin. Die Stelle als Referentin in der Stabsstelle war ideal, um weiter mit Forschungsthemen verbunden zu bleiben.
Stellt euch vor, Ihr seid auf einer Grillparty mit Freunden. Beschreibt kurz, was Ihr beruflich macht
Volkmar: Ich sage bei solchen Gelegenheiten: Ich arbeite für das Netzwerk Universitätsmedizin, ein Verbund aller deutschen Unikliniken, der ursprünglich zur Bewältigung der Corona-Pandemie gegründet wurde. Jetzt geht es darum, bundesweit Forschung und Zusammenarbeit zu organisieren, Abläufe zu verbessern und die Interessen der vielen Standorte zu vertreten.
Vera: Für eine genauere Beschreibung ergänze ich, dass ich die Aufgaben der lokalen Stabsstelle am Standort übernehme. Als Bindeglied zwischen Verwaltung und Forschung bin ich Ansprechpartnerin für alle Beteiligten am Standort und kümmere mich um vielfältige administrative und koordinative Belange. Seit Kurzem engagiere ich mich auch im LokS Sprachrohr, einer Art Klassensprecherteam, welches die zentralen Interessen alle LokS bündelt.
Was begeistert Euch besonders an deiner Rolle im LokS Sprachrohr bzw. als LokS Sprecherstandort?
Sabrina: Mir gefällt, dass ich als Mitglied des LokS Sprachrohrs aktiv dazu beitragen kann, Prozesse im Netzwerk transparenter und effizienter zu gestalten. Besonders gut gefällt mir die enge Zusammenarbeit mit meinen Sprachrohr-Kolleginnen und -Kollegen und die Möglichkeit, die Interessen der Standorte gemeinsam mit ihnen zu vertreten.
Katrin: Für mich steht auch das starke WIR-Gefühl im Mittelpunkt. Es motiviert mich sehr, gemeinsam die gesetzten Ziele der LokS zu erreichen und zu sehen, wie Zusammenarbeit im Sprachrohr tatsächlich Wirkung entfaltet.
Katja: Der Austausch zwischen den LokS und die verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen der Standorte sind das, was die Arbeit besonders macht.
Welches Ergebnis eines NUM-Forschungsprojekts hat Euch besonders beeindruckt?
Patrick: Zu meiner Zeit im Institut für Virologie war ich an der GUIDE-Studie im Rahmen von IMMUNEBRIDGE beteiligt. Ich fand es beeindruckend, wie schnell deutschlandweit Seroprävalenz-Daten zusammengetragen wurden – über 15.000 Teilnehmende! Das Ergebnis und das daraus resultierende Medienecho hat mich sehr stolz gemacht.
Katrin: In meinem Bereich war es eindeutig das NU(M)KRAINE-Projekt. Trotz sprachlicher Hürden und kurzer Vorbereitungszeit konnten fast 1.800 Geflüchtete medizinisch untersucht werden – ein großartiges Beispiel für Engagement und Teamleistung.
Volkmar: Ich denke an B-FAST. Während der akuten Pandemie brachte B-FAST schnelle Teststrategien und Analysen, um die Infektionslage gezielt zu erfassen – da war man am Puls des Geschehens.
Wo seht Ihr die größten Chancen, wenn alle Uniklinika gemeinsam forschen und zusammenarbeiten?
Vera: Die größte Chance sehe ich im Wissenszuwachs durch das Bündeln von Daten und Expertisen.
Katrin: Und gemeinsam können wir die aufgebauten Datenschätze nicht nur für Forschung, sondern auch für die Versorgung der Patientinnen und Patienten nutzen.
Janina: Ja, Weder Infrastruktur noch Projekte dieser Größe könnten einzelne Kliniken allein stemmen. Durch die Kooperation entsteht ein enormer Wissenspool – und das gilt in der Forschung ebenso wie im Management. Bei Herausforderungen hilft immer jemand weiter, und die Haltung ist offen und lösungsorientiert.
Sabrina: Wichtig finde ich auch, den kooperativen Geist des NUM weiter zu stärken und als Vorbild für die gesamte Forschungslandschaft in Deutschland zu etablieren.
Patrick: Gerade bei Pandemien ist es entscheidend, dass die Forschung koordiniert wird, anstatt dass jeder doppelt arbeitet. Das spart Zeit und schafft schnelle, aussagekräftige Ergebnisse. Aber auch außerhalb von Krisenzeiten profitieren alle Beteiligten – z. B. durch gemeinsame Musterverträge und Strukturen. Besonders schätze ich den nicht-kompetitiven Ansatz: Zusammenarbeit statt Konkurrenz.
Bildquellen | Dr. Katrin Stübke: Ruhr Universität Bochum | Dr. Janina Lange: Universität Oldenburg | Vera Schiewer. Christian Wittk | Weitere: Privat