NAPKON ist einerseits ein groß angelegtes Forschungsprojekt, das derzeit die COVID-19 Akut – sowie Langzeiterkrankung (das Post COVID Syndrom) anhand von Patient:innendaten abbildet und analysiert, um Behandlungsempfehlungen und Prognoseerkenntnisse zu erzeugen. Es soll Ärzt:innen ermöglichen, Patient:innen bestmöglich zu versorgen. Forschungsfragen sind unter anderem:
- Wie lässt sich erklären, dass COVID-19 höchst unterschiedliche Krankheitsverläufe erzeugt?
- Welche Mechanismen und Zusammenhänge führen zu einem bestimmten Krankheitsverlauf?
- Welche molekularen Pfade gibt es, mit denen der Verlauf und die Ergebnisse des akuten und post-akuten COVID-19 vorhersagt werden können?
- Was sind die Gründe, die zu einem akutem oder post-akutem COVID-19 bei SARSCoV-2-geimpften Patient:innen führen?
- Wie sehen Häufigkeit, Schweregrad und klinischer Verlauf der Langzeitfolgen (Post-COVID Syndrom) aus?
- Welche sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen COVID-19 und anderen Formen von Atemwegsinfektionen, wie Lungenentzündung und Akutem Lungenversagen (ARDS)?
Seit November 2020 konnten mehr als 5.000 Patient:innen gewonnen werden, deren Studienteilnahme die Erforschung der Erkrankung überhaupt erst ermöglicht. Es werden fortlaufend weitere Patient:innen in die Studie eingeschlossen. Die NAPKON-Studie zeichnet sich im weltweiten Vergleich dadurch aus, dass sie mithilfe der drei verschiedenen Patient:innenkohorten erfasst, wie sich der Krankheitsverlauf aus diesen drei Perspektiven zeigt: innerhalb der allgemeinen Bevölkerung, innerhalb der ambulanten und stationären Versorgung und innerhalb schwerwiegenderer Verläufe.
Andererseits ist mit NAPKON eine bundesweite Forschungsinfrastruktur entstanden, die eine abgestimmte Zusammenarbeit von Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen auch über die Pandemie hinaus erleichtern, koordinieren und befördern soll. Grundlage ist eine gemeinsame Organisationsform, die ein gemeinsames Datenschutzkonzept, abgestimmte Studienprotokolle und standardisierten Arbeitsanweisungen (SOPs) zur Daten- und Bioprobenerfassung umfasst. Diese Netzwerkstrukturen haben sich als erfolgreich erwiesen, sodass sie ab der aktuellen Förderperiode auch weiteren Forschungsprojekten des NUM zur Verfügung stehen werden.