Konkrete Ergebnisse von egePan Unimed zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in pandemischen Zeiten entlang des Versorgungspfades umfassen unter anderem standardisierte Erhebungen zu effektiven Maßnahmen zum stationären und ambulanten Pandemiemanagement und der transsektoralen Kommunikation, sowie zu Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheit des medizinischen Personals und korrespondierenden Strategien zu deren Sicherstellung, etwa durch die Etablierung von Employee Assistance Programmen.
Dazu kommt die Etablierung einer Arbeitsgruppe, die die in Deutschland vorhandene Kompetenz hinsichtlich mathematischer Modellierung von Pandemieverlauf und Bettenverfügbarkeit bündelt und auf Basis dessen Ensemblemodelle mit Prognosen zur notwendigen Normal- und Intensivbettenkapazität in Krankenhäusern entwickelt und real in der Kapazitätssteuerung zum Einsatz gebracht hat.
Die Nutzung von Routinedaten für das Pandemiemanagement wurde in zwei Use Cases erprobt, wobei insbesondere eine datenbasierte Risikostratifizierung als Grundlage für die Impfpriorisierung, entstanden in Kooperation mit dem RKI, mediale Aufmerksamkeit erregt hat.
An mehreren Standorten von egePan Unimed wurde zudem eine Arbeitsgruppe etabliert, die drängende Fragen mit Bezug auf das Pandemiegeschehen anhand eines standardisierten Verfahrens und unter Verwendung einer projektweit zugänglichen Toolbox beantwortete.
Zudem wurden das internationale Pandemiegeschehen und etablierte Strategien zur Pandemiekontrolle analysiert, vor dem Ziel einer (Teil-)Adaptation auf die gesellschaftlichen und klinischen Gegebenheiten des deutschen Gesundheitssystems
Mehrere Arbeitsgruppen entwickelten zudem digital unterstützte Infrastrukturkomponenten für das ambulante (remote COVID-Diagnostik und Home-Monitoring) und stationäre (Tele-Intensivmedizin) Pandemiemanagement. Dazu kamen bis zum Ende der Projektlaufzeit in Deutschland abgestimmte Checklisten für die Sicherstellung der stationären Versorgung sowie deren Qualitäts- und Risikomanagement.
Die Projektergebnisse finden Sie in ausführlicher Form hier hinterlegt. Zudem sind im Rahmen der Projektlaufzeit bereits 66 Publikationen entstanden und publiziert. Die Ergebnisse der Modellierungsgruppe waren zudem mehrmals Grundlage der Beratungen der Nationalen Task Force.
Für die NUM-Förderperiode 2022 waren die Projekte egePan Unimed, B-Fast und CeoSys aufgerufen, aufbauend auf bisherigen Projektergebnissen aus der ersten Förderphase gemeinsam mit allen Universitätskliniken des NUM-Verbundes einen Antrag für ein übergreifendes Gesamtkonzept „Pandemic Preparedness“ des NUM zu erarbeiten. In diesen Antrag, der federführend durch Frau Prof. Scheithauer (B-FAST) und Prof. Schmitt (egePan Unimed) koordiniert wurde, konnten zentrale Komponenten aus egePan wie „regionales und stationäres Pandemiemanagement“, „Bereitstellung von Evidenz für das Pandemiemanagement“ sowie „Modellierung und Risikostratifizierung“ passgenau in den Folgeantrag eingebracht werden. Der Antrag wurde bewilligt und das Projekt mit dem Titel PREPARED - PREparedness and PAndemic REsponse in „Deutschland” startet voraussichtlich im September 2022.