coverCHILD

Das NUM 2.0 Teilprojekt coverCHILD untersucht die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die physische und psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Dabei geht es um ein grundlegendes Verständnis der Mechanismen von Resilienz und Gefährdung von Kindern und Jugendlichen in globalen und gesellschaftlichen Krisensituationen. Ziel von coverCHILD ist es, die besonderen Krankheitsausprägungen, Vulnerabilitäten und Folgen der Pandemie durch eine interdisziplinäre Forschungsplattform zu untersuchen und damit die Grundlage für adäquate und zeitgerechte Reaktionen auf zukünftige Herausforderungen zu schaffen.

 

Die gezielte Vernetzung bestehender Strukturen des NUM und der Aufbau notwendiger ergänzender Infrastrukturen, die anhand von use cases in den Arbeitspakten sowie gemeinsam mit anderen Teilprojekten modellhaft ausgearbeitet werden, stehen im Vordergrund der aktuellen Projektphase. Die Herausforderung für coverCHILD besteht darin, Universitätskliniken untereinander so zu vernetzen, dass die besonderen Belastungen und Bedrohungen von Kindern und Jugendlichen und deren Familien in Krisenzeiten sowohl somatisch als auch psychisch/psychiatrisch schnellstmöglich erfasst und ausgewertet werden können. Dabei ist es wichtig, auch Routinedaten so zu sammeln und zu verarbeiten, dass Trends schnell erkannt werden und Prävention, Diagnostik und Therapien darauf abgestimmt werden können. Im Rahmen mehrerer use cases untersucht CoverCHILD in dieser Förderperiode gezielt die Machbarkeit dieses Vorhabens, indem ausgewählte Kliniken exemplarisch an diesen Themen zusammenarbeiten, mit dem Ziel, in Zukunft alle Kliniken zu vernetzen und die hierfür erforderliche Infrastruktur nachhaltig zur Verfügung zu stellen.

Die beteiligten Standorte und Wissenschaftler:innen stehen in kontinuierlichem Austausch und treffen sich regelmäßig in projektübergreifenden und themenbezogenen Meetings. Dabei findet ein interdisziplinärer Austausch zwischen Pädiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Infrastrukturförderlinien wie der Medizin-Informatik Initiative (MII) statt. Zudem steht das Projekt durch gemeinsame use cases in engem Austausch mit anderen NUM-Teilprojekten, z.B. mit PREPARED. Erste praktische Anwendungen wurden bereits realisiert, wie z.B. in der Aktualisierung der AWMF S3-Leitlinie zum Umgang mit COVID-19 in Schulen im Sommer/Herbst 2022.

In der zweiten Förderphase des NUM werden explizit die Bedürfnisse der Gruppe der Kinder, Jugendlichen und deren Familien adressiert. Kinder und Jugendliche weisen spezifische Vulnerabilitäten und Krankheitsausprägungen auf, die nicht mit denen von Erwachsenen vergleich- und nicht aus diesen ableitbar sind. Sie bedürfen spezifischer Expertise, Methodik und Standards. Diese werden in coverCHILD am Beispiel der Corona-Pandemie auf verschiedenen Ebenen der seelischen und körperlichen Gesundheit strukturell und inhaltlich – auch unter Einbeziehung ethischer Normen und Werte – erarbeitet und als generisches Modell nachhaltig aufgebaut, um in künftigen Krisen ad hoc nutzbar zu sein. Damit sollen für Politik und Gesellschaft ziel-/zeitgerechte Reaktionsoptionen dauerhaft zur Verfügung gestellt werden.

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