Am 4. und 5. November 2025 kamen rund 60 Mitglieder des German Biobank Network (GBN) in Bielefeld zum zweiten Community-Meeting des Jahres zusammen. Gastgeberin war die Biobank OWL unter Leitung von Dr. Gabriele Anton. „Das Community-Meeting bietet eine ideale Plattform, um Aktivitäten zu vernetzen und gemeinsam Standards für die Zukunft des Biobankings zu setzen“, betonte Anton.
Biobank OWL: Infrastruktur mit starker NUM-Anbindung
Die Biobank OWL ist eine einrichtungsübergreifende Flüssigproben- und Gewebe-Biobank der Universitätsmedizin OWL. Sie verfügt über zwei Standorte – an der Universität Bielefeld und dem Klinikum Lippe – und unterstützt insbesondere Projekte im Bereich Mikrobiomforschung durch spezialisierte Methoden und die enge Zusammenarbeit mit der Core Facility OMICs. Gemeinsam mit der Hannover Unified Biobank (HUB) verantwortet sie zudem den Bioproben-Hub im NUM, seit 2025 Teil des neuen NUM Methoden- und Bioproben-Hubs (NUM-MB).
Einblicke aus den Arbeitsgruppen
Mehrere GBN-Arbeitsgruppen stellten aktuelle Entwicklungen vor. Die AG Sammlungsbewertung erarbeitet beispielsweise ein praxisnahes Instrument, das Biobanken künftig bei der strukturierten Bewertung bestehender Sammlungen unterstützt. Die AG PBMC arbeitet an Empfehlungen zur Qualität eingefrorener PBMCs, während die AG Datenqualität die Vorbereitung des ersten nationalen Daten-Ringversuchs vorantreibt. Diese Aktivitäten zeigen, wie methodische, datenbezogene und qualitätsorientierte Fragen im Netzwerk gemeinsam weiterentwickelt werden.
Qualität im Fokus
Einen weiteren zentralen Punkt bildete die Weiterentwicklung des GBN-Qualitätsprogramms, darunter das neue internationale „Quality Handbook for Biobanks“, das als Open-Access-Ressource verfügbar sein wird. Zudem arbeitet eine Gruppe an Vorschlägen zur Überarbeitung der ISO-Norm 20387 für Biobanking.
Strategisches Highlight: „Eine Biobank-Plattform für Deutschland“
Mit großem Interesse aufgenommen wurde die Initiative „Eine Biobank-Plattform für Deutschland“, ein im Koalitionsvertrag verankertes Vorhaben und Teil der Hightech-Agenda des BMFTR. Ziel ist eine zentrale digitale Plattform im NUM, die Bioproben und Daten bundesweit sichtbar macht und Forschungsanfragen koordiniert. Das im September veröffentlichte Konzept wird von einem breiten Bündnis aus Wissenschaft, Industrie und Verbänden getragen.
Offener Austausch in der Community
Neue Mitglieder hoben die unterstützende Atmosphäre im Netzwerk hervor. Für Dr. Lena Riesenegger von der Zentralen Biobank Ulm (CBBU), die noch im Aufbau ist, war der Austausch besonders wertvoll: „Der direkte Kontakt zu anderen Standorten, die ähnlich strukturiert sind wie wir, hat uns enorm weitergeholfen.“
Das nächste Community-Meeting findet am 23. und 24. April 2026 statt – zu Gast bei der Integrierten Biobank Mannheim (IBM).
Weitere Informationen:
Veranstaltungsbericht auf der GBN-Website
Konzept zeigt Weg zu neuer Biobank-Plattform (News vom 18.09.2025)
