Konzept zeigt Weg zu neuer Biobank-Plattform

Ein breites Bündnis aus akademischer Wissenschaft und forschender Industrie will den Weg für eine national übergreifende „Biobank-Plattform für Deutschland“ ebnen. Auf ein umfassendes Konzept dafür haben sich das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) mit dem German Biobank Network (GBN), die Pharmaverbände vfa und BPI, die Fraunhofer-Gesellschaft, der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH), der Biotechnologie-Branchenverband BIO Deutschland, die Deutsche Hochschulmedizin und die TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e. V. verständigt. Ihr Ziel ist es, Millionen in Deutschland lagernde Gewebe- und Flüssigproben sowie abgeleitete Daten über eine zentrale digitale Plattform für die medizinische Forschung bereitzustellen und dabei höchste Qualitäts-, Datenschutz- und Ethikstandards zu gewährleisten. Dies schafft die Grundlage für modernste Diagnostik, personalisierte Therapien und innovative Präventionsstrategien, von denen Patient:innen profitieren.

Breite Allianz aus akademischer Forschung und Industrie

Mit den neun mitwirkenden Organisationen und Institutionen stehen alle Standorte der Universitätsmedizin und über 500 Unternehmen aus Biotechnologie, Diagnostik und Pharma hinter dem Konzept – und mithin ein Großteil derer, die zu Biobanken beitragen oder sie für Forschung nutzen wollen. Das Konzept soll nun mit dem Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) und dem Deutschen Bundestag beraten werden.

Digitale Plattform mit Servicefunktion

Die geplante Plattform soll eine zentrale Übersicht über die Bestände von Bioproben und Daten geben und Forschungsanfragen koordinieren. Sie wird durch eine Servicestelle unterhalten, die einen leicht handhabbaren Nutzungsvertrag und fachliche Beratung bietet und die Daten von den einzelnen Standorten an die Nutzer:innen vermittelt. Das Zentrum übernimmt die Zusammenführung von Sequenzdaten aus den einzelnen Standorten. So entsteht eine serviceorientierte Infrastruktur, die sowohl die akademische Forschung als auch die Schlüsselindustrien Pharma, Biotechnologie und Diagnostik in Deutschland stärkt.

Mehrwert für Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft

Mithilfe der Plattform können Präventionsmaßnahmen, Diagnostikmethoden und personalisierte Therapien umfassender und schneller entwickelt werden. Denn die Kooperationen mit Industrieunternehmen werden intensiver; und die Entwicklungskosten können gesenkt werden. Das Beispiel der britischen UK Biobank mit ihren 500.000 Teilnehmer:innen zeigt, welches Potenzial eine solche Investition hat: Bereits nach kurzer Zeit floss ein Vielfaches der staatlichen Mittel als wirtschaftlicher Gewinn zurück, von dem wiederum Steuereinnahmen und weitere Investitionen profitieren.

Selten eine derart große, konzertierte Aktion der Biomedizin

Es ist selten, dass ein Konzept wie die „Biobank-Plattform für Deutschland“ ein derart breites Bündnis aus öffentlicher und privater Forschung hinter sich eint. Alle Beteiligten begrüßen, dass sich die Bundesregierung der Nationalen Biobank im Koalitionsvertrag und in der Hightech-Agenda verschrieben hat. Nun ist die Erwartung: Den politischen Worten müssen schnell Taten folgen. 

 

Kontakt

Stephanie Strehl-Dohmen · Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
NUM Netzwerk Universitätsmedizin
Tel. 0173 2780519
E-Mail: stephanie.strehl-dohmen@charite.de
www.netzwerk-universitaetsmedizin.de

Dr. Rolf Hömke · Pressesprecher Forschung und Medizin
Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa)
Tel. 0172 4437298
E-Mail: r.hoemke@vfa.de
www.vfa.de