Aufgaben und Ziele

Alle Aktivitäten des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) zahlen auf die folgenden drei übergreifenden Ziele ein:

  • Etablierung eines bundesweiten, umfassenden Studien- und Datenraums für die klinische Forschung, der sowohl Daten aus der Routinedokumentation der Patientenversorgung als auch zusätzliche, bspw. in prospektiven klinischen und klinisch-epidemiologischen Studien erhobene Daten umfasst
  • Optimale Vorbereitung der biomedizinischen Forschungslandschaft auf zukünftige Pandemien und andere große Krisen der Öffentlichen Gesundheit
  • Schaffen eines zentralen Ansprechpartners zu klinischer Forschung auf nationaler Ebene, der Stakeholder einen schnellen und effizienten Zugang zur gesamten deutschen Universitätsmedizin bietet

Um diese Ziele zu erreichen, ermöglicht das NUM kooperative Forschungsaktivitäten in der klinischen Forschung und zur Vorbereitung auf große Krisen der Öffentlichen Gesundheit, an denen möglichst viele der 36 Standorte der Universitätsmedizin mitwirken. Diese großen Verbundprojekte sollen interdisziplinär angelegt sein und unmittelbar praxisrelevante Erkenntnisse generieren. Grundlage für die Konzeption und Umsetzung derartiger Kooperationsprojekte ist die Zusammenführung der Community der klinisch Forschenden in einer nationalen Plattform.

Verbundprojekte, die viele Standorte der Universitätsmedizin einbeziehen, sind nur möglich, wenn dafür standortübergreifend nutzbare Forschungsinfrastruktur, insbesondere Dateninfrastruktur, zur Verfügung steht. Diese muss optimal auf die Bedarfe der Forschenden ausgerichtet sein.

Das NUM hat deshalb in enger Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislaufforschung (DZHK) oder der Medizininformatik-Initiative (MII) verschiedene Forschungsinfrastrukturen aufgebaut. Sie tragen zur besseren Vorbereitung auf neue Pandemien und andere große Krisen im Bereich der öffentlichen Gesundheit bei. Im Krisenfall ermöglichen sie, dass ohne unnötigen Zeitverlust Daten konsolidiert und große Forschungsprojekte angeschoben werden können. Ziel ist es, die geschaffenen Plattformen dauerhaft zu betreiben und weiterzuentwickeln, auch damit sie im Krisenfall sofort nutzbar sind.

Um Parallelstrukturen und -entwicklungen zu vermeiden, greift das NUM so weit wie möglich auf vorhandene Forschungsprojekte und -infra­struk­tu­ren zurück, indem es bereits etablierte und erfolgreiche Strukturen integriert und konsolidiert. Dadurch leistet das NUM einen Beitrag zur "Defragmentierung" der stark zersplitterten deutschen medizinischen Forschungslandschaft, schafft Synergien und skaliert bestehende Forschungsaktivitäten.

Das NUM fühlt sich bei allen seinen Aktivitäten dem Open Science-Gedanken verpflichtet. Die im NUM vorhandenen Forschungsdaten sollen demnach der wissenschaftlichen Gemeinschaft breit zugänglich sein. Dazu setzt das NUM beim Umgang mit Forschungsdaten die FAIR-(Findable, Accessible, Interoperable, and Reusable) Prinzipien um. Darüber hinaus sollen die Forschungsinfrastrukturen des NUM soweit wie möglich Dritten zur Nutzung zur Verfügung stehen, damit diese ihre multizentrischen Forschungsprojekte auf NUM-Plattformen durchführen können.