Fachnetzwerk Infektionen: Arbeitsgruppe zu postinfektiösen Erkrankungen gegründet

Das Fachnetzwerk Infektionen des NUM Studiennetzwerks hat eine neue Arbeitsgruppe zu postinfektiösen Erkrankungen gegründet. Sie bündelt Expertise zu Mechanismen der Krankheitsentstehung (Pathomechanismen) und Krankheitsbildern, die gehäuft in der Folge von Infektionserkrankungen entstehen. Die Arbeitsgruppe knüpft an die vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) angekündigte Nationale Dekade gegen Postinfektiöse Erkrankungen an.

Ziel der Arbeitsgruppe ist es, die bestehenden Strukturen des Fachnetzwerks Infektionen gezielt weiterzuentwickeln, um postinfektiöse Erkrankungen systematisch und langfristig zu untersuchen, neue Formen der Prävention und Behandlung zu entwickeln und im Rahmen von interventionellen Studien zu prüfen. Geplant ist, die Basiskohorte des Fachnetzwerks, in der bislang Patient:innen vor allem während der akuten Infektion erfasst werden, um einen Baustein für postinfektiöse Erkrankungen zu erweitern. Dieser Baustein ermöglicht eine strukturierte Nachbeobachtung. So können mögliche Langzeitfolgen dokumentiert und kausale Zusammenhänge zwischen der akuten Infektion und postinfektiösen Erkrankungen untersucht werden.

Durch die Kombination aus klinischen Daten, von Patient:innen selbst berichteten Behandlungsergebnissen (Patient-Reported Outcome Measures (PROMs)) und Bioproben sollen unter anderem Inzidenzen, Risikofaktoren und Biomarker identifiziert sowie potenzielle therapeutische und präventive Ansatzpunkte abgeleitet werden. In einem zweiten Schritt sollen unter Nutzung der bestehenden NUM-Infrastrukturen für klinische Studien entsprechende präventive und therapeutische Interventionen geprüft werden. 

Ein Kick-off-Treffen zur weiteren inhaltlichen Ausgestaltung ist in Vorbereitung und wird breit im Netzwerk ausgeschrieben. Die Arbeitsgruppe ist ausdrücklich offen für weitere interessierte Kolleg:innen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen und soll interdisziplinär sowie standortübergreifend wachsen. Für Rückfragen wenden Sie sich gerne an
snid@sn.netzwerk-universitaetsmedizin.de

Über das NUM Studiennetzwerk (NUM SN) und seine Fachnetzwerke im Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)
Das NUM Studiennetzwerk ist eine zentrale Initiative, entstanden als spezialisierte Forschungsinfrastruktur innerhalb des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM). Im NUM führen erstmalig alle 37 deutschen Standorte der Universitätsmedizin gemeinsam große interdisziplinäre klinische Forschungsprojekte durch. Ziel des NUM Studiennetzwerks ist die Optimierung von Prozessen, die Vernetzung von Akteur:innen und die Beschleunigung der klinischen und klinisch-epidemiologischen Forschung in Deutschland. Die drei Fachnetzwerke im NUM Studiennetzwerk erheben standardisiert klinische Forschungsdaten und sammeln Bioproben, um einen standortübergreifenden Datenpool im jeweiligen Fachbereich aufzubauen.