Das AKTIN-Notaufnahmeregister ist eine standardisierte elektronische Infrastruktur, mit welcher Daten, die während der Patientenversorgung in der Notaufnahme elektronisch erhoben werden, für die Gesundheitsberichterstattung, Qualitätssicherung und Versorgungsforschung verfügbar gemacht werden. Besonderheiten des Registers sind zum einen die Nutzung dieser Routinedaten ohne Zusatzaufwand für das behandelnde Personal und zum anderen die dezentrale Infrastruktur, die es erlaubt, die Daten in den einzelnen Kliniken und somit im Behandlungskontext zu speichern. Werden Daten für wissenschaftliche Fragestellungen beantragt, erfolgt eine Datenanfrage an die jeweiligen Kliniken. Die angefragten Daten werden dann unter Wahrung des Datenschutzes und anonymisiert zusammengeführt.

Das Ziel des AKTIN-Notaufnahmeregisters ist die Verbesserung und Beschleunigung der Datenverfügbarkeit für die Gesundheitsberichterstattung und Versorgungsforschung sowie die Optimierung des Qualitätsmanagements in den Notaufnahmen sowie in der Akut- und Notfallmedizin dar.

Das AKTIN-Register, das seit 2013 mit Mitteln des BMBF (01KX17XXX) entwickelt wurde, hat sich erheblich weiterentwickelt. Bis 2019 umfasste es 18 Notaufnahmen. Seit der Etablierung des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) im Jahr 2020 war AKTIN aktiv am AKTIN-EZV-Projekt beteiligt, das darauf abzielte, die AKTIN-Infrastruktur zu verbreiten und zur Analyse von Notaufnahmedaten während der Pandemie beizutragen. Im Jahr 2022 wurde das AKTIN-Register in die NUM-Infrastruktur integriert. Aufbauend darauf markierte im Jahr 2023 der Start von AKTIN2.0 den Beginn des zweiten Projekts zur weiteren Verbreitung der Infrastruktur auf 70 Notaufnahmen.